Wer hat an der Prog-Uhr gedreht? Sind wirklich schon wieder die drei bis vier Jahre um, die die US-ProgMetal-Veteranen von Shadow Gallery sich typischerweise für eine ihrer Epen gönnen? So muss es wohl sein, denn im Player kreiselt mit „Room V“ der direkte Nachfolger vom ’01er „Legacy“-Album, und die inhaltliche Fortsetzung von „Tyranny“ aus dem Jahre ’98. Feinheiten der Story (die dem Hörensagen nach acht Stunden nach dem Zeitpunkt beginnt, zu dem wir die beiden Protagonisten von „Tyranny“ verlassen mussten) zu kommentieren, ist in Abwesenheit von Textblättern immer etwas dünneisig. Sagen lässt sich aber mit Gewissheit, dass die Musik wieder typisch bis unverkennbar den Shadow Gallery-Stil realisiert – eine epischere, opernhaftere Fassung von Enchant etwa. Viel Prog, wenig Metal halt.
Schön auch, dass die immer etwas an Yvonne Elliman erinnernde Diseuse Laura Jaeger wieder u.a. auf dem recht zuckrigen „Comfort Me“ zusätzliche Klangfarben einbringt. Die Bandsite spricht überdies von Gastbeiträgen von A. A. Lucassen sowie von den hierorts nicht aktenkundigen Joe Stone und Libby Molnar. Ansonsten außer dem Labelwechsel zu InsideOut in der Gallerie nix Neues: Die Schattenfans werden in Raserei geraten, den anderen wird das alles wieder zu lieblich und zu beliebig sein.
„Room V“ von Shadow Gallery erscheint auf InsideOut/SPV.