Wenn John Alexander Ericson die Musik, die er macht, seit er seine Band Northern Territories auflöste, erfunden hätte, dann wäre dies ein grandioses, sparsames, einzigartiges Werk Songwriterkunst geworden. So aber ist dieses dritte Album des Schweden, der jetzt in London lebt, eine weitere Scheibe von wehmütiger, beinahe depressiver Eleganz und fast asketischer Intimität. „Black Clockworks“ ist ein typisches Bedsitter-Album – also im übertragenen Sinne eine Scheibe von jemandem, der in seinem Zimmerchen sitzt und sich auf sich selbst bezogene Gedanken macht und diese in Songform gießt. Zwar ist diese Scheibe schon ein wenig abwechslungsreicher als z.B. Ericsons Solo-Debüt (oder gar seine Konzerte), aber nach wie vor durchzieht Ericsons Songs – trotz allen Gefühls für ungewöhnliche Melodien und eine gewisse Dramatik – eine bittersüße, zuweilen bleierne Schwere, die jene abschrecken könnte, die nach fröhlichen Popsongs suchen. Im Prinzip gilt auch für diese CD das, was Kollegin Steffi Leins zu „Songs For The Quiet Souls“ schrieb – dass nämlich Ericson „totale Melancholie“ und „Schönheit ohne Pathos“ fabriziert. Nur ist dafür die Empfänglichkeit für Musikgut der düsteren Art angebracht, ansonsten kann das ganz schön depressiv machen.
„Black Clockworks“ von John Alexander Ericson erscheint auf Kalinkaland/Broken Silence.