Welches Tier mag das wohl sein, das in dem Bremer Musikanten, der jetzt in Berlin lebt, steckt? Jedenfalls kein besonders wildes (obwohl das aufgrund der Banderfahrung des Mannes durchaus denkbar erschienen wäre). Doch statt in Sachen Punk oder Rock zu machen, entschied sich Csupkay dafür, sich auf seinem Solo-Debüt zusammen mit dem Manchester Allround-Talent Malcom Arison in deutschsprachigem Folk-Blues auszuleben. Das ist natürlich insofern lobenswert, als dass es diese Sparte bislang noch nicht gab (jedenfalls nicht so ernsthaft und ernst zu nehmen wie hier). Produzieren tat Sven Regener, der ja schließlich am besten wissen muss, wie man deutschsprachiges Liedgut mit traditionell angehauchtem Songmaterial verquickt, so dass etwas Eigenständiges dabei herauskommt. Doch das wäre ja alles nix ohne authentische Songs – und hier kann der ehemalige Rausschmeißer, Türsteher, Motörhead Roadie und Barkeeper aufgrund seines farbenfrohen Backgroundes aus dem Vollen schöpfen. Dass Csupkay nicht mehr der jüngste ist, ist hierbei zweifelsohne als Vorteil zu werten: Der Mann weiß was er will, wovon er singt und vor allen Dingen, was man nicht machen sollte oder darf. Was bleibt sich schlanke, schnörkellose, grundehrliche Songs fernab jedweden Hypes, die auf den Punkt kommen.
„Das Tier in mir“ von Ed Csupkay erscheint auf Labels/EMI.