„Sweet soul music blasting through my headphones, and I feel just like a rolling stone.“ So etwas könnte peinlich wirken, aber nicht bei Roman Aul. Verspielt und irgendwie aufrichtig erschafft er nicht nur in der Single-Auskopplung „Hitch Hike“ neue Oden an die Welt. In elf Stücken besingt der junge Mann, der sich seit über einem Jahrzehnt als Redondo Beat vorstellt, was wichtig erscheint, oder eben einfach mal gesagt werden sollte.
Dabei lassen sich er und seine Bandkollegen von trashigen Rock-Attitüden nicht beirren. Im Gegenteil, auf seinem zweiten Album kommt Redondo Beat verdammt solide rüber, und zwar im positiven Sinne. Glänzende Songstrukturen, hübsches Songwriting, und vor allem mehr als eingängiger Sixties- und Garage-Beat. Man hört die Glam-Gitarre, unaufdringlichen Chor-Gesang, und am Schluss wird’s noch mal richtig gemütlich. Wäre Pathos nicht so ein furchtbar schlimmes Wort, es würde selbst hier funktionieren. Hier und dort zwar mal an der Schwelle zur wütenden Ansage, bewegen sich die Frankfurter insgesamt unbekümmert durch einen Haufen schöner Melodien und unaufdringlich an Bands wie Viva L’American Death Ray Music, den Oblivians oder Trashmonkeys vorbei. Aber das Schönste ist, man wird dem nicht überdrüssig. Was man von Tanzmusik nicht gerade oft behaupten kann.
„When The Day Turns In Tonight“ von Redondo Beat erscheint auf TV Eye/Rough Trade.