Alles beginnt mit einem Notruf. „Operator! Get me the President of the world! This is an emergency!“ Wir schreiben das Jahr 2007. In einer immer schnelllebigeren Welt stürzen tagtäglich neue Bands auf uns herab. Es herrscht Verwirrung, Ratlosigkeit. Welche Band hält, was versprochen wird? Welcher Hype ist berechtigt? Wen sollte man schnell wieder vergessen? Mit wem sollte man sich näher auseinander setzen?
Tokyo Police Club aus Montreal sind endlich wieder eine Gruppe, die man aus vollster Überzeugung jedem nur ans Herz legen kann. Das englische Label Memphis Industries hat einmal mehr zielsicher einen guten Geschmack bewiesen und präsentiert uns eine Band, die auf diesem Minialbum alles richtig gemacht hat. Schon alleine das Eröffnungsstück „Cheer It On“ ist 120 Sekunden vertontes Hochgefühl (und nein, die wiederholte Nennung des Bandnamens im Refrain ist keine Selbstbeweihräucherung, das Lied war einfach früher da als der Name). Natürlich sind Tokyo Police Club eine Gitarrenband. Trotzdem aber fügen sich Bass und Keyboard als vollwertige Instrumente in das Klanggefüge ein und tragen hier nicht unerheblich zum charakteristischen Sound der Band bei. Die Lieder wirken aufgeregt und werden immer wieder von Zwischenrufen unterbrochen. Kein einziges Mal wird die Dreiminutengrenze überschritten. Es geht vorwärts, vorwärts, vorwärts. In die Zukunft. Hinein in futuristische, von Robotern beherrschte Szenarien. Tokyo Police Club retten im Vorbeirasen die Welt. Wenn das ein Vorgeschmack auf das ist, was uns 2007 erwartet, dann wird dies ein sehr gutes Jahr für die Musikgeschichte.
„A Lesson In Crime“ von Tokyo Police Club erscheint auf Memphis Industries/Rough Trade/Cooperative Music.