Seit bereits zehn Jahren geistern Mock Orange durch die US-Indie-Szene. Dabei feiert die Band aus Indiana auch – indem sie ihre Songs in Fernsehserien platzieren konnten – gewisse Erfolge. Jedenfalls soviel, dass es ihnen möglich war, immer weiter zu machen und ihren Stil zu perfektionieren. Dieser ist jene Art von nervösem Schluckauf-Gitarrenpop, den in den 80er Jahren Bands wie The Replacements oder Oingo Boingo erfanden. Es gibt also prinzipiell eingängige Pop-Songs, die allerdings durch vertrackte Strukturen entweder gebrochen oder durch psychedelisches Verfremden aufgebohrt werden. Dazu gibt’s eine moderate Portion Rock. Die nun vorliegende, aktuelle Scheibe (ungefähr die dritte – denn Mock Orange hantieren auch gerne mit EPs und Zusammenstellung für Japan, wo sie (angesichts des Stiles nicht unerwartet) ziemlich BIG sind) ist ziemlich energisch, um nicht zu sagen hektisch, ein wenig anstrengend aber auch charmant widerspenstig. Wer lebhaften Indie-Pop mag, der dürfte auch für die Arbeiten von Mock Orange empfänglich sein.
„Captain Love“ von Mock Orange erscheint auf Mi Amante/Cargo.