Das geht gut, da geht was. Misery Speaks servieren uns nicht nur ihren neuen Sänger, sondern auch eine amtliche dritte Scheibe, die sicher nicht jeden vom Hocker reißt, aber durchaus ihre Momente und Qualitäten hat. Und die Freunde des gepflegten Kopfnickens aus diesem Grunde durchaus mal antesten sollten.
Auf „Disciples Of Doom“ versuchen sich die Münsteraner an einer Melange aus Deathmetal und Southernrock der Marke Down. Oder um es geographisch auszudrücken: Sie spielen sich zwischen Göteborg und New Orleans hin und her und wieder zurück und verzetteln sich dabei nur selten. Aber es ist wohl normal, dass manchmal etwas nicht ganz hinhaut, wenn mächtige Growls auf dreckige Riffs, brutales Geprügel auf lässige Attitüde und ein kreischender Sänger auf Midtempo-Groover treffen. Dann kann schon mal was schief gehen und es passiert, dass man als Außenstehender irgendwie das Gefühl hat, dass hier ein bisschen zu viel gewollt wurde. „Fragile“ ist so eine Nummer. Durchaus gut, alles drin, aber damit zu viel. Häufig genug aber haben Misery Speaks auch richtig Starkes geschaffen. „Burning Path“ überzeugt mit feinen Pantera-Riffs, „A Road Less Travelled“ rockt einfach den Arsch ab und der Titeltrack entwickelt sich schon bald zum persönlichen Lieblingsmonster. Und daher geht hier was.
„Disciples Of Doom“ von Misery Speaks erscheint auf Drakkar/Sony Music.