Peter Piek ist ein Leipziger Tausendsassa in Sachen Malerei (mit soeben abgeschlossenem Studium) und Musik (nun hauptberuflich). Auf seinem Debütalbum von 2008 suchte er musikalisch noch nach einem eigenen Stil und hat sich nun, auf dem zweiten Album, für den Power-Pop entschlossen. Er erinnert in seiner energischen Arbeitsweise dabei an US-Kollegen aus dem Einzelkämpfer-Sektor wie z.B. Jason Falkner, bietet jedoch als Herausstellungsmerkmal seine unverwechselbare Stimme. Diese ist ungewöhnlich hoch, klingt dabei aber weder knabenhaft noch feminin. Ähnlich wie Brian Molko nutzt er dieses Feature dann für einen sehr intensiven Vortrag, der sowohl seinen rockigeren Nummern wie auch den balladeskeren Stücken Tiefe und Glaubwürdigkeit verleiht. Teilweise singt Piek als ginge es um sein Leben. Musikalisch zieht er ordentlich vom Leder – mit knackigen Gitarrenriffs, messerscharfer Rhythmusgruppe und virtuosen Keyboard-Passagen. Langweilig ist etwas anderes! Obwohl Piek dabei durchaus herumexperimentiert (so singt er den „Underwater Love Song“ teilweise auf Deutsch), wirkt die Scheibe dennoch nicht zerfasert, sondern durchaus wie aus einem Guss – was hauptsächlich Pieks Organ und seiner Vision zuzurechnen ist. Dennoch wird sich an der Stimme alles entscheiden, denn daran muss man sich einfach erst mal gewöhnen.
„I Paint It On A Wall“ von Peter Piek erscheint auf Noisedeluxe/Alive.