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So geht das jede Nacht…
…zumindest bis Freitag. Denn anlässlich des 50. Jubiläums des ersten Beatles-Konzerts in Hamburg spielt im Indra noch bis zum 20.08.10 jeden Abend eine Cover-Band der etwas anderen Art. Bambi Kino nennen sich die verdienstvollen Indie-Rocker Mark Rozzo (Maplewood), Eric Paparazzi (Cat Power), Doug Gillard (Ex-Guided By Voices) und Ira Eliott (Nada Surf), und sie spielen – wie könnte es anders sein – jene Songs, an denen schon die Beatles nach ihrer Ankunft in der Hansestadt vor dahergelaufenen Matrosen, leichten Mädchen und staunenden Existenzialisten ihre Unschuld verloren.
Schon bevor am restlos ausverkauften Jubiläumsabend irgendjemand zu einer Gitarre griff, herrschten im proppevollen Indra Saunatemperaturen. Dazu liefen im Raum gefühlt so viele Kameraleute, Kabelträger, Techniker und Produktionsmanager herum wie Gäste anwesend waren, als ein gut gelaunter und sichtlich aufgeregter Bernd Begemann kurz nach acht zum Mikrofon griff, um „vier junge Herzensbrecher“ anzukündigen. Selbige legten sogleich mit der Leiber / Stoller-Nummer „Some Other Guy“ los und ernteten wohlwollende Anerkennung von den alten und jungen Zuhörern.
Es wäre müßig, an dieser Stelle jeden der etwa 40 Songs aufzuzählen, die Bambi Kino über drei Sets und zwei Zugaben verteilt an den Mann brachten. Was allerdings auffiel, war die halsbrecherische Euphorie, mit der sich vier allesamt nach 1960 geborene Indierocker in Songs wie Larry Williams‘ „Bad Boy“ (grandios gesungen von Eric Paparazzi!) oder Arthur Alexanders „Soldier Of Love“ warfen und so eine vage Vorstellung vermittelten, wie es vor 50 Jahren gewesen sein könnte.
Dabei störten ein paar verschluderte Songenden wenig. So frötzelten Rozzo und Paparazzi, dass man sich schon einen neuen Drummer ausgeguckt habe – und dies war weder die erste noch die letzte pophistorische Anspielung des Abends. CNN war angeblich auch da.
