Also manchmal ist es schon eigenartig, auf welche geradezu mystische Weise das Artwork der CD Rückschlüsse auf deren Inhalt erlaubt. Das Cover zeigt die beiden Protagonisten – die Brüder Ashton und Caleb Bird aus Illinois – halb nackt und mit Indianer-Kopfschmuck auf einem Moped irgendwo in der Wüste. So ähnlich klingt auch die Musik, die die beiden produzieren: Auf eigenartige Weise verrückt, aber mit sich selbst irgendwo im Reinen. Tweak Bird machen heftige Musik, die aber nicht unbedingt alleine als Rockmusik durchgeht – nur ist da jede Menge Druck drin. Seltsam wird es vor allen dann, wenn in die allgemein vorherrschende Post-Rock-Unerbittlichkeit plötzlich eine lyrische Flöte einbricht oder ein jazziges Saxophon minutenlange Soli beisteuert. Dazu spielt Caleb eine sogenannte Bariton-Gitarre – das ist eine, die näher am Bass dran ist als sonst was und jede Menge Twang bietet, den er freilich gar nicht bemüht. Eigen ist das, was Tweak Bird machen also schon. Oder besser: Eigenartig. Der Verzicht auf irgendwelchen Schönklang macht das Ganze auch nicht angenehm konsumierbar. Und zum Spaß scheinen die Jungs das auch nicht zu machen – so verbissen wie da alles daherkommt. Wenn Tweak Bird provozieren wollen, dann ist ihnen das freilich prächtig gelungen.
„Tweak Bird“ von Tweak Bird erscheint auf Souterrain Transmissions/Rough Trade.