Sollte noch jemand unter uns sein, der bei einer der attraktiveren Bands des Planeten noch nicht komplett bestückt ist, dann ist diese Compi wie gemacht für diese(n). Sie ist zwar denkbar konventionell benamst, aber liebevoll produziert: Beispielsweise das 24-seitige Booklet punktet mit einer intelligenten Würdigung von mit Pierre Perrone und einer ansehnlichen S/W-Fotogalerie. Außerdem ist das hörfreundliche Auswahlverfahren weitgehend nachvollziehbar, welches das vergleichsweise etwas rockigere Material auf CD1 zusammenfasst und den Rest von Ballade bis Moritat und Bänkelsang CD2 vorbehält, die somit eine Art „dunkler Kuschelrock in gut“ ergibt. Probleme jeder Schubladisiererei: die Großtat „Majesty“ erscheint sowohl auf Scheibe Nr. 2 wie auch (in der Live-Fassung) auf Nr. 1.
Ansonsten: „Look Away Lucifer“, „Black Mambo“, „Strange Colour Blue“ oder „Electric“, einiges davon remastered – was konnte da noch schiefgehen? Nie war mehr Gitarren-Twang, mehr melancholische Melodiefröhnerei oder knapp an Abgründen Vorbeigrooven. In der hier gebotenen Auswahl und Konzentration entgeht man noch weniger als bei den Originalalben dem Fazit: Außer our very own Veagaz, bei denen dieses Jahr ein neues Album ansteht, kann das wohl keiner so gut wie diese Norweger.
„The Best Of“ von Madrugada erscheint auf EMI.