Die musikalische Entwicklung der Hanne Hukkelberg ist schon bemerkenswert konsequent: Anstatt ihren musikalischen Gemischtwarenladen aus Haushaltsgeräten, Fahrrädern, Spielzeug und ähnlich eigenartig Zweckentfremdetem etwa zu zähmen und in ihre Songs zu integrieren, geht sie auf den neuen Werk den umgekehrten Weg: Stimme, Gitarre und andere „normale“ Instrumente (zu denen auch die Kirchenorgel aus Hannes Heimatstadt Kongsberg zählt) wirken beinahe wie Fremdkörper in der Klangwolke aus Klimpern, Klappern, Piepen, Zwitschern, Klopfen, Dröhnen und Schnalzen. Das ist nun endgültig keine Pop-Musik mehr – auch wenn Hanne immer wieder mit Versatzstücken wie Refrains. Melodien und Hooklines hantiert – die aber bestenfalls Inseln im Strudel darstellen. Das Problem bei diesem radikalen Ansatz ist aber, dass sich Rhythmus und Tuning bei solch extravagantem Instrumentarium nicht so recht ausrichten lassen – weswegen das Abenteuer zuweilen ganz schön dissonant und chaotisch anmutet. Immerhin: So etwas gibt es in dieser Konsequenz kaum ein Zweites Mal – und das will schon was heißen.
„Featherbrain“ von Hanne Hukkelberg erscheint auf Propeller Recordings/Soulfood.