Mit der Zeitmaschine zurück in die 70er geht es mit dieser skurrilen Retrospektive. Tony Dore, John Clark und Caroline Clark waren englische Späthippies, die sich zwar den eher spinnerten Stilrichtungen ihrer Zunft verpflichtet fühlten, aber andererseits auch kein Problem hatten, mit dem damals aufkommenden Glam-Rock zu flirten und sich sogar amerikanischen Einflüssen gegenüber offen zeigten. Die hier dargebotenen Tracks wurden mit minimalen technischen Mitteln zwischen 1972 und 1977 eingespielt und bieten eine wüste Mischung aus Müsli-Folk, Weird-Blues, Schweinerock, Glam und Americana-Folk mit leicht psychedelischer Note. Das Ganze ist teilweise akustisch, teilweise elektrisch, mit Bass aber ohne Schlagzeug eingespielt. Ab und an blubbert eine vorsintflutliche Rhythmusmaschine vor sich hin – mehr war damals in dieser Hinsicht unter den gegebenen Umständen einfach nicht möglich. Wie gesagt: Diese Sache ist ein wenig skurril – einfach auch deshalb, weil es Vergleichbares kaum jemals wieder gegeben hat (John Clark ist mittlerweile verstorben). Laut Vernehmen gibt es noch weitere Schätze dieser Art in den Archiven – mal sehen, was da noch kommt.
„Blue Clouds“ von Tony Caro & John erscheint auf Drag City/Rough Trade.