Mag sein, dass die Band Come in ihrer langen Laufbahn (die gerade durch eine Re-Union-Tour wieder in Schwung kommt) wesentlich bessere und erträglichere Scheiben als ihr Semi-legendäres Debüt „Eleven:Eleven“ eingespielt hat – allerdings war dieses nun mal die erste Scheibe ihrer Art. Der hier vertretene, schroff-desolate, ganz eigene Rock-Blues (im Gegensatz zu Blues-Rock), setzte sich Anfang der 90er auffällig von der damals vorherrschenden Grunge-Szene ab und etablierte Come als DEN Indie-Gitarrenact seiner Zeit. Dabei steckte das, was Come in der Summe ausmachte – das ineinander verzahnte Gitarrenspiel von Chris Brokaw und Thalia Zedek, deren klagendes Blues-Lamento, die allgemeine Vorliebe für dramatisch/düstere Themen und derbe Wortwahl und die Punkige Grund-Attitüde – erst noch in den Kinderschuhen. Auf diesem Debüt kam eine Menge Wut im Bauch hinzu – und eine erkennbare Verehrung von Patti Smith. Rein musikalisch – und insbesondere im Vergleich zu dem, was später kam – war „Eleven:Eleven“ vor allen Dingen unerbittlich und anstrengend. Bezeichnenderweise klingen die als Bonus-Tonträger beiliegenden Live-Aufnahmen vom legendären Vermonstress-Festival 1992 fast versöhnlicher – auf jeden Fall aber musikalisch ansprechender strukturiert daherkommen, als die sehr harschen Originalaufnahmen.
„Eleven:Eleven“ von Come erscheint auf Glitterhouse/Indigo.