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2013 – Still Movin‘ On Up
Manchmal läuft ein Tag einfach nicht so optimal, und was würde man nicht dafür geben, wenn man wenigstens zum Abschluss noch etwas Positives mitnehmen könnte. Der diesige Sonnabend in Hamburg hatte dafür die passende Gelegenheit parat – nein, kein Amüsement auf dem Kiez, dafür aber rocken und raven im ausverkauften Knust mit den immer noch großartigen Primal Scream.
Mit dankbarem Verzicht auf eine Support-Band ging es dann auch direkt mit dem aktuellen Album-Opener von „More Light“ los – „2013“ passt da ganz hervorragend, denn hier gibt es gleich mal alle Primal Scream-typischen Elemente versammelt zu hören: Psychedelic, Rock, Pop und natürlich Bobby Gillespie. Der Frontmann, den man nie so richtig einschätzen kann (ist er high, ist er naturbreit, ist er gelangweilt, freut er sich oder besitzen die Gesichtsmuskeln ein Eigenleben…?!?), sieht trotz einiger Falten mehr aus wie immer, dürr, schlacksig, die fransigen Haare teils im Gesicht, Glitzer-Hemd. Stimmlich auch immer noch bestens in Form, ebenso seine aktuellen Mitstreiter auf der Bühne (Simone-Marie Butler, Andrew Innes, Martin Duffy, Darrin Mooney, Little Barrie Cadogan). Musikalisch stimmt die Mischung dieser fast zweistündigen Show ebenfalls – natürlich haben es einige Songs des aktuellen Albums in das Set geschafft, dazu gesellen sich Klassiker wie „Jail Bird“, „Swastika Eyes“, „Country Girl“, „Rocks“, das von Gillespie mit den Worten „Wenn Chuck Berry in Deutschland geboren wäre, dann würde er so klingen“ angekündigte „Turn Each Other Inside Out“. Also alles vorhanden, was man sich von einem Primal Scream-Konzert erhofft und erwartet – aber dennoch davon überrascht wird. Vor allem ist erstaunlich, dass die Zeit (das Debüt erschien 1987) den Songs einfach nichts anhaben kann, so frisch klingen diese.
Einen wahren Trip offenbarte dann der Zugabenblock, der aus drei Songs vom „Screamadelica“-Album und dem noch älteren „I’m Losing More Than I’ll Ever Have“ bestand. „Higher Than The Sun“ ist ein gewaltiger Rauschzustand, dargeboten in einer extra langen Version – besser geht es fast nicht. Dachte man und wurde mit „Loaded“ vom Gegenteil überzeugt. Diese unglaublichen Beats hängen immer noch im Ohr. Mit einem furiosen „Movin‘ On Up“ wurde dieser Abend dann noch perfekt abgerundet. Danke für den Trip, Primal Scream.
