Viele Kollegen von John Fullbright versuchen das, was der Mann aus Oklahoma im Laufe seiner Solo-Karriere in Reinkultur betreibt, immer wieder vergeblich: Geradlinige, simple, sparsam arrangierte Storytelling-Songs zu schreiben, nämlich. Diese Kunst hat Fullbright auf seinem neuen, einfach „Songs“ betitelten Album nun insofern perfektioniert, als dass er seine Songs – erstmals aus der Ich-Perspektive – „klar, präzise und ökonomisch“ inszenierte, wie er selbst sagt. Jede der Nummern dreht sich um eine einzelne musikalische Idee – eine Akkordfolge, ein bestimmtes Arrangement (meist Gitarre, aber ab und an auch ein Keyboard und ein Mal ein gepfiffenes Solo) oder einen Stil, vor dessen Hintergrund Fullbright dann seine Stories erzählt. Raum für Interpretationen bleibt so indes keiner: What You Hear Is What You Get. Und das ist dann auch insofern der Prüfstein, an dem sich alles scheidet: Wenn diese Idee dann subjektiv nicht zündet, dann ist der Zugang zu den Songs für den Zuhörer dann nur schwer möglich.
„Songs“ von John Fullbright erscheint auf Blue Dirt/Alive.