Direkt hinter Anubis‘ aktuellem Werk genossen (s. dort), gewinnt das D Project gleich in mehreren Disziplinen: Auch hier ist britischer Progrock der Siebziger Jahre eine wichtige, gut durchhörbare Inspiration, doch das Recycling wird von Stephane D(esbiens) und seinem Projekt-Team immerhin so angegangen, dass neue Effekte entstehen. Etwa bei der Kombination von hartem Rock-Riffing und „LaLaLa“-Chören beim delikaten Aufmacher „Rearview Mirror“, der durch Giovani Ortegas Saxophon, die sich von rauchigem Bar-Sound zu Wutausbrüchen steigern, herrlich fiese VdGG- und King Crimson-Schlaglichter erhält.
Gäste wie ein Mini-Kammerorchester und Claude Leonetti (Leode%3B Lazuli), Guillaume Fontaine (key%3B Nemo) oder Sean Filkins (guit, hier: voc%3B Ex-Big Big Train) sorgen generell für reichlich Klangfarbenvielfalt und Abwechslung. Beispielsweise „Spanish Castle“ erhält sein Folk-Flair durch Flamenco-Gitarre und keltisch anmutende Fiddle. Ein weiterer persönlicher Höhepunkt wird mit „Nothing Here Is Innocent“ erreicht, das No-Man-artig, flauschig-sanft startet, aber im Mittelteil mit einigen Überraschungen aufwartet… Für den durchsichtigen Klang des Ganzen bürgte Andy Jackson (Pink Floyd).
„Making Sense“ von D Project erscheint auf Ozeta/Justforkicks.