Platte der Woche KW 27/2014
Diese Band hat in ihrer Laufbahn so viele Mitgliederwechsel gesehen und über ein Dutzend Studioalben veröffentlicht, aber einer Sache sind The Brian Jonestown Massacre treu geblieben: Der eigenen Unangepasstheit, was ihren Sound betrifft. Das einzig verbliebene Gründungsmitglied Anton Newcombe hat sich in all den Jahren eine Sound-Nische geschaffen, in der der er sich ganz und gar dem psychedelischen Rock hingibt, ohne auch nur annähernd in irgendeiner Form musikalischen Anschluss an das Jetzt zu suchen. Vorbei am Hype und nun mit dem neuen Album „Revelation“ zurück, das gut ins Bild der Band passt, die einfach ihr Ding macht und dabei weder besonders eigenbrötlerisch noch sperrig daherkommt. Die Drogensucht hat Newcombe mittlerweile überstanden und der Tapetenwechsel hält auch bei den Aufnahmen zur neuen Platte Einzug.
Es ist das erste Album, das komplett im Berliner Studio des Frontmanns von The Brian Jonestown Massacre entstanden ist. Der neue musikalische Anlauf weicht wenig vom bekannten Sound der Band ab, klingt aber an vielen Stellen doch ein wenig aufgeräumter und weniger exzentrisch als man es zunächst vermutet hätte. Die Lärmexplosion findet nur noch am Rande statt, akustische Gitarren nehmen einen größeren Platz ein als zuvor und ein leicht orientalischer Einfluss strömt durch die neuen Stücke, die in ihrer Summe am gewohnten Klangbild festhalten, aber gleichzeitig davon geprägt sind, auf allzu Typisches zu pfeifen. Was ist überhaupt kennzeichnend für eine Band, die seit den 90ern bewusst nur den eigenen Vorstellungen folgt und es auf „Revelation“ erneut schafft, diesem Anspruch mehr als gerecht zu werden? Die Songs liefern die perfekte Antwort darauf.
„Revelation“ von The Brian Jonestown Massacre erscheint auf A Recordings/Cargo.