Im Grunde könnte hier der gleiche Text wie vor drei Jahren stehen. Marlon Roudette, schrieben wir in der Rezension zu seinem 2011er-Album, „hat eine ziemlich gute Stimme, eine Menge Ideen und probiert sich auf ‚Matter Fixed‘ (hier würde dann natürlich der aktuelle Titel stehen…) ordentlich aus. Doch leider gibt es auch ein Aber. Denn so mutig er sich an Stilen und Einflüssen (Dub, Soul, Rap, Elektro, Reggae und mehr) versucht, so feige ist er in der Umsetzung. Denn was könnte dieser Kerl aus seinen Songs machen, wenn er es nur ab und zu ein wenig konsequenter angehen würde. Ein krasserer Beat, ein paar aggressivere Vocals, mehr Stampf und Dampf oder einfach mal ein dicker Bruch. Es wären Monster, so sind es Lieder für den Streichelzoo. Nett und lieb nämlich, aber leider nicht aufregend und lange nicht so cool wie eins ‚Big City Life‘.“
Tja. Die Stimme des ehemaligen Mattafix-Sängers ist immer noch ziemlich toll. Doch leider kommt eben auch „Electric Soul“ wieder viel zu zahm und mit zu wenig Seele, zu wenig Mut, zu wenig Klasse. Trotz guter Ansätze, trotz schöner Ideen und Momente („When The Beat Drops Out“ kann schon was, siehe Video-Link unten, und man hat schon schlechtere 80s-Pop-Songs als „Body Language“ gehört). Und das ist so schade. Weil schon wieder die Chance vertan wurde, ein wirklich großes Ding zu drehen, richtig mal was abzuliefern Stattdessen haben wir es hier mit einem weichgespülten, mit viel zu viel schlechten Balladen gefüllten und auch deshalb leider ziemlich unnötigen Album zu tun.
„Electric Soul“ von Marlon Roudette erscheint auf Vertigo/Universal.