Auf ihrem zweiten Album macht die schwedische Casting-Show Veteranin Tove Styrke einiges richtig – etwa indem sie statt einer bloßen Club-Scheibe tatsächlich zumeist in klassischen (E)-Pop investiert – aber auch einiges falsch, indem sie nämlich zuweilen im richtig uncoolen Easy Listening-Modus versackt. Dabei gelingen ihr dann zuweilen echte potentielle Hits – nämlich wenn sie sich auf das Songformat konzentriert – während an anderer Stelle sich ziellose Beliebigkeit einstellt (meist dann, wenn es bei bloßer Club-Ästhetik bleibt und somit das Songformat verloren geht). Immerhin hält sich Tove Styrke von den Manierismen US-Amerikanischer Prägung auf diesem Sektor fern – auch die gerne bemühten R’n’B-Elemente finden hier nicht statt (mit Ausnahme von ein Wenig Spielzeug-Rap). Dennoch: Es gibt da weitaus Schlimmeres von weitaus berühmteren Kolleginnen und alleine die Tatsache, dass die junge Schwedin – mehr oder minder erfolgreich – auf die Pop-Karte setzt, spricht für sie.
„Kiddo“ von Tove Styrke erscheint auf Sony Music.