Ron Pope gilt als der Archetyp des Indie-Künstlers, denn obwohl er seine selbst fabrizierten Werke schon mal über einen ordentlichen Major-Vertrieb anbietet, gibt es ansonsten keine Konzessionen: In künstlerischer und geschäftlicher Hinsicht macht Pope alles selbst und natürlich vollkommen unabhängig. Eher erstaunlich ist unter diesem Umstand die Idee, dass er mit der neuen Band „The Nighthawks“ ein siebenköpfiges Kleinorchester auf die Beine stellte (denn so etwas will ja erst mal finanziert werden).
Musikalisch erscheint das insofern notwendig, als dass die hier angebotene Songsammlung mit vollem Aplomb, Pauken und Trompeten (nun ja: zumindest Drums und Bläsern) dargeboten wird. Stilistisch bekennt sich Pope dabei musikalisch mit einer fast schon sich selbst verleugnenden Hingabe zum seligen 70s Sound. Das geht so weit, dass ganze Standard-Riffs für eigenes Material verwendet werden, was dazu führt, dass sich diese Scheibe eher wie ein ausgetretener Mokassin als wie ein modischer Design-Schuh anfühlt. Für Leute, die von der hier gebotenen Americana-Melange indes mehr erwarten, als bloßes Retro Feeling, ist das Ganze nicht wirklich sinnvoll. Allerdings soll es ja Fans geben, die sich genau so eine – handwerklich übrigens exzellente – Hommage an das früher immer Bessere wünschen…
„Ron Pope & The Nighthawks“ von Ron Pope & The Nighthawks erscheint auf Brooklyn Basement.