Ach schade. Wirklich. Da hatte man sich so sehr auf das neue Prinz Pi-Album gefreut. Und dann ist das so eine Enttäuschung. Denn Rap? Ist das nicht. Die Deutschrap-Revolution? HipHop-Meisterwerk? Ganz weit weg. Solide Popmusik? Da kommen wir der Sache schon näher.
Es gibt wohl kaum eine massentaugliche Musikrichtung, in der derzeit so viel passiert und so viel Gutes und auch mal Neues erscheint wie im deutschen Rap. Verdammt, da machen sich Leute echte Gedanken, basteln und kreuzen, entwickeln und versuchen. Und damit sind nicht nur die „Guten“ wie K.I.Z., Casper, Zugezogen Maskulin und die Antilopen Gang gemeint, auch Leute wie Haftbefehl und Shindy, Laas oder Genetikk hauen Sachen raus, die ganz schön beeindrucken, die aus der Reihe fallen, die einfach mal besonders sind. Aber Prinz Pi? Ach nö. Echt nicht (mehr).
Es sind vielleicht zwei, drei Songs, die ein bisschen Dampf haben. Doch „Weiße Tapete“ oder das oldschoolige „Werte“ sind leider die Ausnahmen. Der große Rest dümpelt so dahin, tut nicht weh und wird kaum bemerkt. Und in diesem Kuschelpop-Umfeld verlieren auch die Lyrics an Bedeutung, trotz feiner Ideen und schönen Geschichten. Doch diese ermüdende Musik daneben macht jedes Wort fertig. Schade.
„Im Westen nix Neues“ von Prinz Pi erscheint auf Keine Liebe/Groove Attack.