Ein bisschen anders, ein bisschen dunkler und damit bunter, einfach ein bisschen besser. RAF Camora hat ein zum Teil ziemlich großartiges Rap-Album gemacht. Denn Camora, der hier seine beiden Egos Raf 3.0 und eben RAF Camora auf einer Platte vereint, spielt auf „Ghost“ recht souverän mit Reggae, Pop, Soul und Trap und das häufig so gut, das er tatsächlich an seiner eigene Nische bastelt.
Camora kommt aus Wien, lebt in Berlin und haut hier satte 32 neue Tracks raus. Und ja, das ist ein bisschen viel und manches hätte es dann auch nicht gebraucht (Beispiel: das öde „Kaleidoskop“), aber vieles ist eben ganz schön super. „Noah“ zum Beispiel, ein klassischer Rapsong – aber mit ganz viel Klasse. Unten gibt’s den Link zum Video. Oder „So lala“, so etwas wie seine Geschichte als Faustschwinger und Party-Track. Grandiose Unterhaltung. Oder natürlich der Dancehall-Kracher „Geschichte“ mit Bonez MC von der 187 Strassenbande. Deluxe. Genau wie die poppige Kopfnicker-Verpflichtung „Schaufenster“, das straighte „Kompass“, die dunkle Kontra K-Kollaboration „Hero“ – und sogar der prollig-depressive Farid Bang-Song „Verzeih“ kann ordentlich was. Und so passiert hier einiges und genug, das „Ghost“ auch für Manchmal-Rapfans spannend macht. Auch wenn die Hälfte der Songs im Grunde gereicht hätte…
„Ghost“ von RAF Camora erscheint auf BMG.