Jazz und politischer Inhalt – das sind zwei Begriffe, die nicht unbedingt zusammen auf der Hand liegen. Insofern ist es dann schon bemerkenswert, dass sich der Drummer, Komponist und Arrangeur zusammen mit seinem Quartett nicht nur darauf einlässt, seinen Stücken malerische Titel wie „Guns Make Killing Easy“ oder „Terror, Fear And Media“ zu geben, sondern sich sogar mit Kate McGarry und Brendan Burke zwei Gäste leistete, die konkrete, vokale Beiträge leisten (2 x Gesang und ein Mal Rezitation). Nun ist das Ganze aber doch kein klassisches Protestalbum geworden – zum einen, weil die inhaltlichen Themen eher als Statements und nicht als revolutionäre Konzepte dargeboten werden und zum anderen, weil es eben in weiten Teilen doch „nur“ ein Instrumentalalbum geworden ist. Dieses allerdings in einem sehr lyrischen, melodiösen Be-Bop-Umfeld. Richtig druckvoll wird es eigentlich nur in den Tracks, in denen Garcia höchst energisch und wandlungsfähig seine Trommelfelle bearbeitet. Trotzdem: Zumindest für den Versuch, den inhaltlichen Bezug zur Jetztzeit herzustellen, gebührt dem Projekt Aufmerksamkeit.
„Finding Love In An Oligarchy On A Dying Planet“ von Rob Garcia erscheint auf BJU/Cargo.