Scheinbar gehört Luke Winslow-King zu jener Kategorie von Americana-Künstlern, die sich nicht auf ein bestimmtes Sub-Genre festlegen möchten, sondern probiert auf seiner fünften CD einfach alles mal aus, was die Gemengelage hergibt. Da er seine Basis in New Orleans hat, kommt das natürlich alles mit der dem Quoi de vivre des Grand Ole South daher: Es gibt Ragtime, Gospel, Southern Swing, Memphis- und Chicago-Soul, Old-School-Rock, Swamp- und Delta-Blues – und überhaupt eine Menge Blues, denn der Titel des Albums ist nicht ohne Hintergedanken gewählt. Wie in dieser Szene üblich, bedient sich Winslow-King reichhaltig in der musikalischen Historie. Dass hier ein jüngerer Zeitgenosse am Werke ist, hört man lediglich dem lebhaft inspirierten Vortrag an – es fehlt da (zum Glück) diese Stoische des Altersweisen – und das macht die Sache eigentlich erst interessant. Dass Luke ein gewiefter Songschmied und tadelloser Techniker ist, der sich von ausgefuchsten Studio-Cracks begleiten lässt, braucht ja wohl nicht extra erwähnt zu werden.
„I’m Glad Trouble Don’t Last Always“ von Luke Winslow-King erscheint auf Bloodshot Records/Rough Trade.
