Roy Kerr, der Produzent des Debütalbums von Alice Jemima, hatte unter anderem London Grammar und Foxes als Betreuer unter. Das mag erklären, warum die im Prinzip simplen E-Pop-Songs auf diesem Album durch diverse organische Elemente zumindest einen universellen New Wave-Touch erhalten. Auch bei der Club-Musik wird ein wenig gewildert und indem sich Alice erfreulicherweise von allzu dominierenden R’n’B-Elementen (wie sie bei dieser Art von Musik ja mittlerweile Usus sind) fernhält, erhält die Sache am Ende auch einen persönlichen Touch. Alices mädchenhafter Gesang, den sie selbst zuweilen als „ziemlich jung“ klassifiziert, steht dabei in interessantem Kontrast zu den eher düsteren, teilweise codiert dargebotenen, sloganhaften Lyrics, die dem Projekt auch eine gewisse poetische Note verleihen – auch wenn der Gesang dabei zuweilen in eine Art Talking-Blues- oder Semi-Rap-Modus umschaltet. Insgesamt bietet Alice Jemima so eine eine interessante Alternative zum Mainstream-Pop.
„Alice Jemima“ von Alice Jemima erscheint auf Sunday Best/Rough Trade/Pias.