Zwei Jahre nach dem letzte Album „+/-“ kommt das neue Mew-Opus mit einer unerwarteten Verve um die Ecke. Frontmann Jonas Bjerre erklärt das so, dass man sich durch die Live-Shows zum letzten Werk beflügelt sah und die dort erzeugte Energie auch auf Konserve kanalisieren wollte – wobei die neuen Tracks dann sogar auf der Tour entstanden. Das Ergebnis ist dann eine druckvolle Dream-Pop-Scheibe in der Art wie sie zuletzt Kollegen wie Mercury Rev favorisierten – wobei sich die Dänen dabei deutlicher auf die poppigen Aspekte ihres Tuns konzentrieren und zudem auch mit einer gewissen New Wave-Ästhetik flirten. Das, was „Visuals“ aber vor allem von vorangegangenen Mew-Elaboraten unterscheidet, ist die Konsequenz, mit der Bjerre und seine beiden Kollegen das Erarbeitete geradlinig verdichten und (fast) im Pop-Format auf den Punkt kommen. Das mag dem einen oder anderen dann fast schon wieder zu banal anmuten – es ist aber im Prinzip verzettelten Experimenten vorzuziehen, denn Mew geben als Dream-Pop-Band wahrlich kein schlechtes Bild ab.
„Visuals“ von Mew erscheint auf Pias/Rough Trade.