Sophia Payten heißt die junge Dame aus Sydney eigentlich, die ihr Debütalbum „Reservoir“ unter dem Moniker Gordi veröffentlicht. Es geht um eine recht spezifische E-Pop-Variante mit ganz dezenten R’n’B-Elementen, Sound-Details (wie Vokal-Perkussion, Samples oder Ambient-Sounds) und gelegentlichen organischen Bestandteilen, wie akustischen und elektrischen Gitarren, Percussion, Streicher-Sounds oder Harmonium. Auf dem Cover schwimmt Gordi in einem Wassertank (Reservoir) – was vielleicht den atmosphärischen Flow des ganzen Albums visualisiert – während Gordi ihre Songs im Prinzip aufbaut wie ganz normale Folktunes – nur eben in einem elaborierten Setting. Zusammengehalten wird das alles von ihrem charakteristischen Gesang, der sich ausnahmsweise eher altersweise als mädchenhaft (wie bei vielen ihrer Kolleginnen) anhört: Ihre besungenen Beziehungskrisen, über die andere vielleicht noch lamentieren würden, hat Gordi wohl bereits verarbeitet und ist gestärkt daraus hervorgegangen. Das ist dann ebenso ungewöhnlich wie authentisch.
„Reservoir“ von Gordi erscheint auf Jagjaguwar/Cargo.