Bislang – so schien es – hatte sich Meg Remy mit ihrem Projekt U.S. Girls vor allen Dingen die nickelige Provokation auf die Fahnen geschrieben und ihre avantgardistischen Hörspiel-Experimente deutlich in den Vordergrund gestellt. Im Hintergrund arbeitete sie indes stets auch immer mit allerlei Pop-, HipHop-, Club- und R’n’B-Elementen. Auf dem neuen Werk öffnet sie sich nun in mehrerlei Hinsicht: Zum einen stehen dieses Mal die Songs im Vordergrund – und nicht die Klangexperimente – und zum anderen frickelte sie nicht im stillen Kämmerlein mit Samples und Loops vor sich hin, sondern arbeitete in verschiedenen Studios mit insgesamt 20 verschiedenen Musikanten, darunter dem Improvisations-Ensemble The Cosmic Range zusammen. Dabei handelt es sich nicht – wie auf dem letzten Album „Half Free“ – um bloße Gastauftritte, sondern eine echte Kollaboration. Das Ergebnis ist eine organische Indie-Pop-Scheibe mit einem runden Bandsound, in dem Megs Faible für die elektronische Klangerzeugung nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Insbesondere die Hinwendung zu konventionellen Songstrukturen und pulsierenden, organischen Grooves – vom Disco über Funk zu R’n’B-Beats – erweist sich dabei als der richtige Weg, um das Projekt U.S. Girls aus der Obskuritäten-Ecke zu führen.
„In A Poem Unlimited“ von U.S. Girls erscheint auf 4AD/Indigo/Beggars Group.