Begonnen hatten Jennifer Nettles und Kristian Bush mal mit dem Anspruch, die kommerzielle Country-Szene in den USA aufzumischen. Nominell waren sie damit auch recht erfolgreich – beschlossen aber 2012 eine Auszeit zu nehmen. In dieser Auszeit brachten beide dann Solo-Alben heraus – bis es jetzt anscheinend Zeit für eine Reunion wurde. Bai all dem Hin und Her ging eines allerdings verloren: Der Country-Aspekt nämlich. Heutzutage machen Sugarland astreinen Mainstream-Pop, bei dem die wirklich einzige Konzession an die Country Roots eine akustische Gitarre, die in allen Tracks – als einzig verbliebener organischer Bestandteil – zu hören ist. In den besten Momenten kommen Sugarland dabei rüber, wie Tom Petty in seiner Jeff Lynne-Phase – und in den schwächeren reicht es gerade noch für standardisierten, aber handwerklich und produktionstechnisch auf Hochglanz polierten und inhaltlich zuweilen durchaus ambitionierten Plastik-Pop. Da ist nichts grundsätzlich Verwerfliches dran – denn Sugarland machen ihre Sache recht gut – nur der Bezug zur Country-Szene kann so nicht mehr nachvollzogen werden.
„Bigger“ von Sugarland erscheint auf Universal.




