Auf der Bühne glänzt Damien Jurado seit jeher mit einem solistischen Ansatz. Seine Konzerte bestreitet der der lange in Seattle heimische Troubadour zumeist mit kleinem Besteck, oder er sitzt gleich ganz allein im Scheinwerferlicht. Im Studio dagegen faszinierte er zuletzt mit einfallsreich aufgetürmten Arrangements, mit denen sein kongenialer Partner und Co-Produzent Richard Swift Jurados trügerisch simplen First-Take-Aufnahmen in einen psychedelisiert schwebenden Folk-Pop-Bandsound einbettete, der ebenso facettenreich wie einzigartig war. Nach dem tragisch frühen Tod seines Kollaborateurs suchte Jurado für „In The Shape Of A Storm“ nun gar nicht erst nach Ersatz und spielte innerhalb von nur zwei Stunden (!) zehn fantasievolle, aber betont sparsam inszenierte neue Songs ein, die von seinem Talent als Erzähler tief empfundener und lebendiger Geschichten leben und kaum mehr brauchen als seine emotionale Stimme und sein Akustikgitarrenspiel. Nur gelegentlich begleitet von Josh Gordon an der zweiten Gitarre, klingen die Lieder oft herrlich ungeschliffen, aber nie unfertig, und faszinieren so mit der gleichen schlichten Schönheit, die Jurados Live-Auftritte bei aller Kauzigkeit stets zu etwas ganz Besonderem machen.
„In The Shape Of A Storm“ von Damien Jurado erscheint auf Loose/Rough Trade.