Eigentlich haben Nate Hills sind seine jeweiligen Musikanten verdammtes Glück gehabt, dass sie mit ihrem Party-Bluegrass-Pop zufällig zur richtigen Zeit die richtige Zielgruppe erreicht haben und heutzutage mühelos zumindest mittelgroße Hallen bespielen können – denn Musik wie diese Kanadier aus der Provinz Sasketchewan machen schließlich viele. Na ja, allerdings nicht so charmant, gutgelaunt, witzig und unterhaltsam – dafür aber auf einem technisch virtuoseren Level, was dann bei Dead South zum Glück gar nicht wichtig ist. Gerade das nämlich zeichnet auch das neue Dead South-Album aus: Hier geht es um die Songs und die gemeinsame Spielfreunde und nicht um wieselflinkes Abarbeiten möglichst komplexer Akkordfolgen (wie z.B. bei den nordamerikanischen Bluegrass-Festivals üblich). Na ja – und dann sind die Jungs auch erstmals jenseits ihrer Homebase in Regina tätig geworden und haben das dritte Album von dem Jimmy Nutt produzieren lassen – seinerseits Veteran der Muscle Showls Szene, der seine Lehrzeit im legendären Fame Studio absolvierte. Nicht dass das Ganze dabei in Richtung Memphis-Soul driftete, aber es zeigt die Ambitionen der Jungs und die Ernsthaftigkeit, mit der sie sich bei aller Party-Affinität musikalisch verwirklichen.
„Sugar & Joy“ von The Dead South erscheint auf DevilDuck/Indigo.