Der Kanadier Matt Holubowski nimmt selbst unter seinen wagemutigeren Landsleuten eine Ausnahmestellung ein. Nicht, weil er aufgrund seiner Roots zweisprachig aufgewachsen ist und gelegentlich auch mal auf Französisch agiert, sondern weil er auf der musikalischen Seite gerne mal in experimenteller Hinsicht über die Stränge schlägt und sich dabei keineswegs um Klischees, Normen oder Regeln kümmert. Gerade deswegen lässt das neue Album allerdings aufhorchen, denn obwohl er die LP ausgerechnet „Weird Ones“ nennt, ist dieses Werk in der Tat sein bislang eigentlich am wenigsten seltsam geratenes. Denn besonders zu Beginn tummelt sich Holubowski eigentlich im konventionellen Romantic-Folk-Pop-Setting. Nur gelegentlich gibt es minimale Störfeuer und Bon Iver-Stimm-Momente, die darauf hindeuten, dass Holubowski keineswegs ein Songwriter von der Stange ist. Das ist nett – allerdings auch irgendwie auch nicht mehr. Zum Glück gibt es dann aber im letzten Drittel des Albums auch wieder ambitionierte, genresprengende Monstertracks wie „Moon Rising“ oder „Greener“, die zeigen, dass Holubowski auch die Freunde ambitionierteren Songwritings, origineller Arrangements und musikalischer Überraschungen keineswegs vergessen hat.
„Weird Ones“ von Matt Holubowski erscheint auf Motor Music.