Charlie Hickey ist gerade mal 21 und lernt offensichtlich noch. Anfang des Jahres veröffentlichte er seine von Kollege Marshall Vore produzierte Debüt-LP, die von den üblichen Hype-Medien hochgelobt wurde, denn Hickey stammt aus dem Dunstkreis von Phoebe Bridgers, auf deren Saddest Factory Label die Scheibe nun auch physisch veröffentlicht wird. Freilich: Mit besagtem Dunstkreis kann der junge Mann noch nicht mithalten, denn wenngleich er sich Phoebes Whisperrock-Ansatz durchaus zu Eigen gemacht hat, hat er offensichtlich noch nicht hinreißend erfasst, wie Songs funktionieren. Denn nahezu alle seine musikalischen Beiträge kommen nahezu ohne erkennbare Akkordwechsel daher, während Hickey und seine Gäste (etwa die Labelkollegen Muna) sich bemühen, sogar recht komplexe Harmoniefolgen und Melodien alleine mit stimmlichen Mitteln zu erzeugen. Auch das Bemühen, die Songs durch detail- und ideenreiche und leicht psychedelische Arrangements aufzuwerten, gelingt nur in Maßen. Der vordringliche Höreindruck, der sich einstellt, ist schlicht „monoton“.
„Count The Stairs“ von Charlie Hickey erscheint auf Saddest Factory/Cargo.