So so – „Art-Rap“ nennt man das also, was Bunny Michael auf dieser EP macht. Das kann sich aber nur darauf beziehen, dass hier Sprechgesang und cool inszenierter E-Pop aufeinander treffen. Melisa (Michael?) „Bunny Michael“ Rincón hat dabei so viele Identitäten – sowohl geschlechtlicher, wie auch künstlerischer und inter- und multidisziplinärer Natur -, dass es nicht ganz einfach ist, alles zusammenzubekommen: Bunny Michael arbeitet als Musikus, Visual Artist, Rapper, spiritueller Aktivist, Philosoph, Web-Caster und – mit dem Selbstfindungs-Buch „Hello Higher Self“ auch als Schriftsteller. In der Bio wird Michael als Künstler ausgelobt, „der seine Arbeit dem Erwecken eines höheren Selbstbewusstseins auf dem Planeten gewidmet hat – der von einem hierarchischen Denksystem Manifestation losgelösten Liebe der gesamten Menschheit“. Da ist dann doch etwas Zuviel des Guten für eine bloße EP. Bleiben wir also mal beim Musikalischen: Und das überzeugt dann – tatsächlich aufgrund des zugrundeliegenden, elektronischen Artpop-Ansatzes und des entspannten Downbeat-Noir-Settings – auf der ganzen Linie und dürfte auch für Leute attraktiv sein, die sich ansonsten für Rap und HipHop nicht besonders interessieren.
„Angels Everywhere“ von Bunny Michael ist eine Eigenveröffentlichung.