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Die Reise von Rachel Davies, Thomas Fisher und Daniel Copeman begann 2008 in Brighton und in dieser Zeit hatten sie auch musikalisch viele Dinge entdeckt, ausprobiert, eingebaut, verworfen – und sich letztendlich stetig weiterentwickelt und vor allem nicht aufgegeben, egal wie schwierig die Zeiten waren. Emotion und Ehrlichkeit scheint schon immer Bestandteil von Esben And The Witch zu sein, dazu eine Vorliebe für ausufernde Soundlandschaften, seien sie eher im Ambient- oder eher Rock-Modus, die drei besitzen die Gabe, einzigartige, eindringliche Songs zu erschaffen. „Hold Sacred“ blickt etwas zurück zu den Anfängen der Band, die Songs sind durchweg eher ruhig angelegt, Daniel Copeman hat diesmal sehr wenig am Schlagzeug zu tun und kann sich mehr um die Atmosphäre kümmern und vor allem Rachel Davies‘ Stimme holt den geneigten Menschen tief in die Musik hinein. Lassen wir sie mal die zehn Fragen beantworten…
1. Was ist deine Definition von „guter Musik“?
Musik, die ein emotionales Gewicht besitzt, mit Integrität und Ehrlichkeit – und für mich persönlich eine angenehme Melodie.
2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?
Es wurde viel Ambient Musik während des Songschreibe-Prozesses gehört, das hat dem Album vermutlich einen weicheren, mehr reflektierenden Fokus beschert.
3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?
Wenn du vielleicht kein Geld für eine Therapie hast und du dich weniger alleine fühlen möchtest, könnten wir dir zumindest vorübergehend helfen…
4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker/-in gekauft?
Man kann mit Musik Geld verdienen?
5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker/-in werden wolltest?
Es gibt keinen bestimmten Moment, aber als ich PJ Harvey auf YouTube-Videos auf einer riesigen Bühne gesehen habe, wie sie eine Gitarre geschwungen und dabei „Lick my legs, I’m on fire“ gerufen hat, das hat garantiert mein Teenage-Ich beeinflusst.
6. Hast du immer noch Träume – oder lebst du den Traum bereits?
Ich habe definitiv noch Träume – ich glaube auch nicht, dass einen Punkt geben wird, an dem sie alle erfüllt sind. Man sagt ja, der Weg ist das Ziel…
7. Was war deine größte Niederlage?
Wir hatten einen Auftritt in einem Club für 500 Leute in North Carolina, USA, bei dem genau eine Person anwesend war. Das war schon eine ernüchternde Erfahrung.
8. Was macht dich derzeit als Musiker/-in am glücklichsten?
Dankbarkeit für all das, was wir bisher erreicht haben, für all die Orte, die wir durch unsere Musik besuchen und entdecken durften und für all die Leute, vor denen wir spielen durften. Erinnerungen sind wertvoll und ich halte sie heilig.
9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?
Es ist vermutlich nicht der schlechteste Song, der jemals geschrieben wurde, aber „Red Red Wine“ von UB40 ist schon das Lied, das ich überhaupt nicht gerne hören mag, ob der Wein mein Lieblings-Getränk ist. Man kann schon sagen, dass Cod-Reggae nichts für mich ist.
10. Wer – tot oder lebendig – sollte auf deiner Gästeliste stehen?
Mary Oliver. Ich liebe ihre Poesie und ich würde mich geehrt fühlen, wenn sie aus dem Grab heraus teilnehmen würde und mir ein paar Tipps fürs Schreiben gäbe.
„Hold Sacred“ von Esben And The Witch erscheint auf Nostromo/Rough Trade.
