Der „Gurken-Liebling“, der hier Geschichten aus dem Waschsalon vorträgt, heißt Lukas Mayo und ist ein neuseeländischer, nicht-binärerer Musikus (das gendere wer will), der/die hier klassische, schrullige DIY-Indie-Pop im musikalischen Kurzgeschichten-Format fabriziert. Die Ideen kam Mayo angesichts einer Kurzgeschichtensammlung der US-Schriftstellerin Lydia Davis, die 2009, in der diese die einzelnen Stories in wenigen Sätzen verdichtete. Genau das tut auch Pickle Darling auf diesem dritten Album. Der Waschsalon ist dabei das Universum, durch den seine Charaktere driften und oft – mit kindlicher Naivität – das Schöne im Normalen suchen. Musikalisch greift Lukas auf alles zwischen Kinderspielzeug, Elektronika und klassischem Instrumentarium zurück, was sich nicht ausdrücklich wehrt – und setzt dabei (passend zum Konzept) auf Kleinformatiges wie Ukukele, Micro-Keyboard, Glockenspiel und Ähnliches%3B wohl auch um seine Songs klein und kurz zu halten. Guter Songwriter und mittelprächtiger Performer der er ist, lebt hier viel vom Format, dem Timing und der Wahl der richtigen Bestandteile – und dabei macht Mayo keine schlechte Figur.
„Laundromat“ von Pickle Darling erscheint auf Father/Daughter/Cargo.