Zum Glück konnte sich die Londoner Musikerin Rose Gray nicht entscheiden, ob sie auf ihrem Debüt-Album „Louder, Please“ Coldwave-Club-Musik wie „Damn“ oder „Hackney Wick“, Retro-Disco wie „Wet & Wild“, Torchsong-Soulpop wie „Switch“, freifließende Psychedelia oder Abbaesque Popmucke a la „Angel Of Satisfaction“ machen sollte – und machte dann alles auf einmal und vieles dazwischen. Das kommt auch daher, dass die junge Dame nicht auf ein Pferd setzte, sondern – in verschiedenen Abstufungen – mit Szene-Kollegen wie Justin Tranter, Zhone, Sega Bodega, Uffie und Alex Metric zusammenarbeitete, die alle schon mal mehr oder minder erfolgreich in Sachen E-Pop reüssiert haben. Insgesamt ist „Louder, Please“ (was nichts mit Rockmusik, sondern mit Hedonismusverstärkung zu tun hat) ein Produkt unserer Zeiten, das angenehm unkonventionell mit den Versatzstücken der Club-Ästhetik spielt.
„Louder, Please“ von Rose Gray erscheint auf Pias/Rough Trade.