Mit dem Bemühen, auf dem achten Studio-Album ihren Comedy-Party-Deutschpop mit etwas mehr Opulenz in die Breite zu treten, sind Carsten Friedrich und seine Männer auf eher fragwürdige Ideen gekommen und reichern den – zugegebenermaßen immer noch mit herziger Spielfreude dargebotenen – bewährten Soul-Punk-Pop-Soundmix mit Sachen wie Fake Reggae, Tropicalia-Swing, 70s TV-Soundtrack-Referenzen (dem Vernehmen nach „Rockford-Files“ in dem Single Track „Wenn Du ein Problem hast), gepfiffenen Refrains und irgendwie Pubrock-Elementen an.
Der Partyfaktor wird dadurch natürlich gefördert – aber ob man das gut findet, muss jeder für sich entscheiden, denn dadurch driftet die Sache noch mehr in Richtung durlastiger Beliebigkeiten ab, als das unter normalen Gegebenheiten eh schon der Fall gewesen wäre. Das mag alles auch mit dem Alter zusammenhängen und wird auch durch die gewählten Themen deutlich. Wie sonst wohl sollte sich ein Song wie „Hedy Lamarrs siebter Mann“ erklären? Andererseits verbiegt sich die Hamburger Band auch nicht sondern zieht konsequent ihr schrulliges (irgendwie mittlerweile zeitlos gewordenes) Konzept durch.
„Egg Benedict“ von Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen erscheint auf Tapete/Indigo.