Dass der kanadische Songwriter eine ganz spezifische Sicht auf die Begriffe „Loneliness“ und „Solitude“ (bei uns unglücklicherweise gleichbedeutend mit „Einsamkeit“) hat, machte er schon bei den Gesprächen zu seinem letzten, seiner Frau gewidmeten Album „Meantime“ deutlich: Grant Davidson ist zwar gerne alleine – aber keineswegs einsam. In dem Sinn lag der Plan des Mannes, der sein musikalisches Glück eng mit seinem persönlichen verknüpft, nahezu auf der Hand, gelegentlich mal ein reduziertes, intimes Album zu machen.
Anstatt aber nun einfach eine Solo-Show mitzuschneiden, entschloss er sich, die Favorites seiner letzten drei Alben vom Ballast der Band-Arrangements zu befreien und auf diese Weise in einem intimen Setting auf den Kern des Materials zurückzukommen. Eine Solo-Scheibe ist dabei dennoch nicht herausgekommen, denn Davidson arbeitete mit seinem Bassisten Rej Ricard und der kanadischen Kollegin Dominique Adams zusammen, die gelegentliche Gesangsharmonien beisteuerte. Der Reiz dieses Projektes liegt dann darin, dass Davidson die melodischen Aspekte seines Materials in den Vordergrund stellt und teilweise noch mal intensiver auslotet als bei den Studio-Produktionen. Außerdem wurden alle Tracks jeweils nur ein Mal gemeinsam eingespielt – was der Sache ein besonderes, spontanes Flair verleiht. In diesem Sinne macht die Scheibe dann als Stand-Alone-Projekt durchaus Sinn, funktioniert aber auch als Teaser für die anstehenden Touren, denn so ähnlich klingen Slow Leaves-Konzerte dann eben auch.
„In Solitude, For Company“ von Slow Leaves erscheint auf Make My Day.