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Neulich, beim Orange Blossom Special in Beverungen: „Der nächste Act, die Gods Of Blitz aus Berlin, sprengten zunächst mal den Lautstärke-Rekord des Festivals. Die diesjährige Musikanlage befand sich zu dem Zeitpunkt noch in der Warmlaufphase (es gab Probleme mit der linken Seite, die am nächsten Tag im Soundcheck behoben werden konnte) und stand mit Sicherheit kurz vor dem Kollaps. Tight wie zum Beispiel die Unterhosen vom Terminator hauten die Jungs dem verblüfften Publikum, zu dem zu jenem Zeitpunkt auch recht viele junge Leute angehörten, knackigen Rock’n’Roll-Rock um die Ohren. Die Herren machten dabei ihrem Namen alle Ehre. Befremdlich wurde es dann allerdings, als mitten in den schönsten Punk-Riffs dann auf ein Mal Pink Floyd-Motive auftauchten und schließlich sogar die Beatles hingeschlachtet wurden. Das waren wahrlich bewusstseinserweiternde Momente.“ Die dazugehörige, aktuelle Platte nennt sich „Under The Radar“ und wir stellten den beiden Gitarristen Olli Wong und Jens Freudenberg unsere zehn Fragen.
1. Was ist eure Definition von „guter Musik“?
Wong: Alles, was „authentisch“ ist, d.h. nicht auf der Basis von Modeerscheinungen und gesponserten Wettbewerben, sondern aus Bauch, Herz, Seele und Kehle entsteht!
Jens: Wenn Musik einen zum Tanzen, Singen, Lachen, Weinen oder einer anderen echten Regung bringt, ist schon was Gutes dran.
2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?
Wong: Zunächst einmal – nach dem Abschied vom alten Sänger – war der wichtigste Einfluss wir verbleibenden drei (Jens Freudenberg, Jakob Kiersch, Olli Wong), weil wir uns trotz Unsicherheit, wie es nun wirklich weitergehen soll, total locker gemacht haben. Jeder durfte, wie er wollte! Und das hört man dem Album an! Dann natürlich der Einstieg von Nico Kozik (Gesang) und Carsten Brocker (Moog)!
3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?
Wong: Es ist das frischeste, was wir je gemacht haben! Durch die „Pause“ und die Umbesetzung haben sich Gods Of Blitz teilweise neu erfunden – was vielen (neuen) Hörern gefallen wird – und sind sich trotzdem treu geblieben – was allen anderen (alten) gefallen wird!
4. Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musikschaffende gekauft?
Wong: Einen Kaffee an der Raste!
Jens: Ich habs vergessen. Was zu Kiffen vielleicht…
5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass ihr Musikschaffende werden wolltet?
Wong: Die Plattensammlung meines Vaters (Deep Purple, Beatles, Yes und Wishbone Ash!).
Jens: Ich glaub, es war tatsächlich AC/DC…
6. Habt ihr immer noch Träume – oder lebt ihr den Traum bereits?
Wong: Beides!
Jens: Wenns keine Träume mehr gibt, ist irgendwas verdammt falsch gelaufen. Alles andere ist Münchner Freiheit.
7. Was war eure größte Niederlage?
Wong: „Ihr seid Scheiße, wie der HSV“-Chöre in Hamburg (!) / St. Pauli (!!!) bei einem unserer ersten Konzerte! (Wir hatten es nicht anders verdient – und sowas ist uns Gott sei Dank nie wieder passiert!)
8. Was macht euch derzeit als Musikschaffende am glücklichsten?
Wong: Meine Tochter (fast 2 Jahre) fängt an zu singen!
Jens: Mein Manager hat mir eine Gitarre bestellt und die könnte jeden Tag mit der Post eintreffen.
9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?
Wong: Gibt es glaub nich – gibt viele…
Jens: …unter anderem die ca. 35 von uns, die nicht auf unseren Scheiben erschienen sind!
10. Wer – tot oder lebendig – sollte auf eurer Gästeliste stehen?
Wong: Michael Cera und Ellen Page.
Jens: Bon Scott, falls er pleite sein sollte.
„Under The Radar“ von Gods Of Blitz erscheint auf Sound Everest/Rough Trade Records.
