Die schweizer E-Pop-Künstlerin, Fotografin und Stream-Millionärin Charlie Minot a.k.a. Vendredi sur Mer tat sich für ihr zweites französisch-sprachiges Album mit der Crème der EDM-Szene zusammen und ließ sich ihre Selbstfindungs- und Empowerment-Chansons von einer ganzen Riege versierter Produzenten bewusst zeitlos und transparent streamlinen – wohl auch um sich vom Retro-80s-Flair ihres Debüts abzusetzen. Dafür gibt es dann einige organische Elemente, Gastbeiträge befreundeter Genre-Künstler(innen) und eine breitere stilistische Auffächerung des Materials. Tanzbar ist nach wie vor fast alles – aber es ging nicht mehr einfach darum, einfach Texte auf Beats zu setzen, sondern darum, ein Klangkorsett für offensichtlich zunächst konventionell komponierte Songs – pardon, Chansons – zu erschaffen. Der inhärent melancholische Charakter der Tracks trägt zudem dazu bei, dass dieses Album nicht einfach zu einer Party-Scheibe geriet. Mit diesem Album schließt Charlie auf zu ihren meist jüngeren Kolleginnen aus der französischen E-Pop-Szene, die gerade in letzter Zeit Genre- und Generations-übergreifende Erfolge feiert.
„Métamorphose“ von Vendredi sur Mer erscheint auf Sony Music.