Hier ist Nomen tatsächlich mal Omen – denn bei denn bei Lama Lobsang Palden handelt es sich tatsächlich um einen echten Lama, der sich in Buddhistischer Tradition mit dem Heilen und Meditieren mittels Yoga beschäftigt. Jim Becker hingegen ist das, was man einen kontemporären Rockmusiker nennen könnte, der einen wesentlichen Teil seines musikalischen Lebens in der Gegend um Chicago in den Bandprojekten Califone und Iron & Wine verbracht hat. Wie kam es nun zu dieser Kollaboration? Nun, vor ungefähr zehn Jahren ließ sich Becker ein Mal von Lama Lobsang Palden behandeln, nachdem er an der klassischen Schulmedizin Zweifel hegte. Damals schlug der Lama dann vor, als Teil des Heilungsprozesses eine Scheibe zusammen zu machen – und das nun vorliegende Werk „Compassion“ ist das Ergebnis dieser Idee, an der das ungleiche Paar jahrelang werkelte. Selbstredend geht es hier nicht wirklich um eine songwriterische Zusammenarbeit, sondern vielmehr darum, den meditativen Gesang Paldens (oft in Form von Mantren) mit musikalischen Mitteln zu untermalen um zu einem transzendenten, tranceartigen Zustand zu finden. Mit Unterstützung einiger Freunde aus der Musikszene entstand so eine Art vertonter, esoterischer Therapie-Session in Form eines lautmalerischen, droneartigen Soundtracks, der sich unseren westlich geprägten Hörgewohnheiten konsequent verschließt.
„Compassion“ von Lama Lobsang Palden & Jim Becker erscheint auf Drag City/Indigo.
