Mal vorab. Auch wenn man die Musik von Tim Kamrad nicht mag, unseren Respekt hat er sich verdient. Schon mit fünf spielte mit seinem Vater im Wohnzimmer auf der Gitarre Beatles-Songs, in der Grundschule schrieb er erste eigene Songs und als er nach der Schule Profimusiker werden wollte, aber dafür keine Unterstützung fand, machte er es einfach selbst. „Andere kauften sich ein Auto, ich produzierte und veröffentlichte eben meine Platte“, erinnert er sich an die Entstehung seiner EP „Changes“. Gutes Ding, guter Typ. Und jetzt auch mit einem Plattendeal in der Tasche, mit einem Team um sich herum, sogar einem Fanclub (!) – und obendrauf mit der ersten Platte am Start. Doch die ist leider… naja… so ganz nett. Kamrad macht Popmusik für’s Radio, zwischen James Blunt und Justin Bieber, hier und da mit etwas Soul, ein bisschen Retro ohne Rock und ja, manchmal tippt man mit dem Fuß, bewegt sich ein bisschen, wenn auch eher nebenbei. Denn die volle Aufmerksamkeit erspielt sich Tim Kamrad mit seinen Songs dann doch nicht. Bei allem Respekt…
„Down & Up“ von Tim Kamrad erscheint auf Roof/Rough Trade.
