Mit vollem Namen heißt Sumie Sandra Sumie Nagano, stammt aus Schweden (hat aber auch japanische Wurzeln) und geht dem Beruf der Songwriterin nach. Wer nun aber denkt, dass es hier um eine weitere Skandenamericana-Künstlerin geht, liegt falsch. Denn Sumie versteht sich gut mit Nils Frahm (in dessen Studio dieses Album entstand), Filmkomponist Dustin O Holloran und Bella Union-Labelchef Simon Raymonde. Das alles bedeutet: Statt der Americana angelehntes Storytelling-Songwriting mit skandinavischem Melancholie-Bonus gibt es (trotz akustischem Solo-Vortrag) vorsichtig gezupfte, eher ambientmäßige, atmosphärische Klangflächenemulationen, bei denen die Vocals eher eine lautmalerische als erzählerische Funktion einnehmen. Im besten Falle entwickelt sich so eine hypnotische Qualität – auf die sich der Hörer aber erst einmal einlassen muss, denn das Fehlen von Melodien und die strenge Geradlinigkeit der Strukturen verlangen schlicht eine Menge Geduld%3B zumal es außer Stimme und Gitarre nur ein paar vereinzelte Akzente von Piano, Cello und Geige zur Auflockerung gibt.
„Sumie“ von Sumie erscheint auf Bella Union/Rough Trade/Pias Cooperative.