Von wegen „nur der Drummer“. Roger Taylor war zwar „nur“ der Drummer von Queen, aber der legt hier ein neues Solo-Album vor, das einfach überrascht. Weil es jung klingt, frisch und inspiriert, spannend und einfach mal schön. Jedenfalls ziemlich oft.
Taylor, der Queen-Klassiker wie „Radio Ga Ga“ oder „A Kind of Magic“ schrieb und bereits seit Ende der 1970er auch abseits seiner großen Band Musik macht und Platten veröffentlicht, scheint auch im Alter von 64 noch keine Lust auf Rente zu haben. Also musiziert er munter weiter und klingt dabei nur selten so alt, wie er wirklich ist. Mit „One Night Stand“ geht es sogar regelrecht rock n rollig los, souverän groovt uns der gute Mann, der singen, Gitarre spielen und noch viel mehr kann, hier einen arschlässigen Hit vor den Latz. Etwas gezwungen, aber irgendwie trotzdem ganz geil und vor allem herrlich komisch und mit Augenzwinkern kommt das ebenfalls rockige Song „I Am The Drummer (In A Rock N Roll Band)“. Ansonsten geht es Taylor zwar überwiegend leiser und hier und da auch beschaulich an, doch Lieder wie „Fight Club“ mit akustischer Gitarre und Saxophon, das bluesige „I Don’t Care“ oder „Say It’s Not True“ mit Jeff Beck an der Klampfe sind trotzdem zu keiner Sekunde verstaubt oder öde. Sondern bei aller Reife frisch und manchmal eben auch frech. Und so wird Roger Taylor mit „Fun On Earth“ vermutlich wenig neue Fans gewinnen (dazu klingt das Album dann einfach zu unspektakulär), seine alten aber ziemlich glücklich machen.
„Fun Of Earth“ von Roger Taylor erscheint auf Universal.