Eines muss einem der Neid lassen: Die schwedische Combo EF hat es tatsächlich geschafft, aus den Versatzstücken von Prog-Post-Rock, Indie-Ästhetik und klassischem Gitarrenrock so etwas wie eine eigene Stilrichtung zu kreieren. Mit allem was dazu gehört: Die episch ausgewalzten Tracks kratzen öfter von oben oder unten an der 10-Minuten-Grenze, bieten aber musikalisch tatsächlich mehr als die im Prog-Genre üblichen, entschleunigten kontemplativen Selbstgefälligkeits-Orgien. Zwar gibt es bei EF dennoch keine Up-Tempo-Nummern, aber die Dynamik spielt schon eine große Rolle. Es darf auch – neben minutenlangen Intros und Outros – durchaus konkrete Rock-Riffs geben und zuweilen wird das Ganze – mit Keyboards, Streichern und Bläsern zu regelrechten Wall-Of-Sound-Gebilden aufgeblasen. Und dann gibt es auch noch Gesangsparts für Song-Freunde. Insgesamt führt das dazu, dass EF nicht nur für Nischenfreunde, sondern auch im Crossover-Sinne erträglich sind. Und das kann man wahrlich nicht von jeder Scheibe mit 10-Minuten-Elaboraten sagen.
„Ceremonies“ von EF erscheint auf And The Sound/Cargo.