Es ist und bleibt eine Sache, die man entweder lieben oder hassen muss: Harry Payuta ist und bleibt ein verbissener Sitarero, der mit seinem Instrument nach wie vor eine Bresche in der westlichen Rockmusik schlagen will. Auch wenn es dieses Mal Öffnungen in Sachen Weltmusik gibt und auch, wenn sich Payuta verstärkt als Singer und Songwriter präsentiert. Vor allen Dingen sind es seine Bemühungen, der Sitar Töne zu entlocken, die eben ein Mal NICHT an Ravi Shankhar erinnern, die im Zentrum seiner Bemühungen stehen. Dafür ist ihm jedes Mittel recht. Neben ständig wechselnden musikalischen Stilen setzt er etwa Elektronik, Effekte und sogar Gitarrensynthesizer ein. Auch die Gitarren spielt er selber – schafft es aber am Ende nicht wirklich, die beiden Klangarben irgendwie zusammenzuführen, sondern stellt sie nebeneinander. Dennoch hätte aus dieser zehnten Scheibe eigentlich noch mehr werden können, wenn Harry mit einem Produzenten mit Ohr für das Wesentliche zusammengearbeitet hätte. Auf die Idee, die Bassdrum (und nur die) prominent in den Vordergrund zu mischen und die Vocals dünn und hallig im Klangnebel zu verstecken, muss man ja auch erst mal kommen. Das Ergebnis jedenfalls klingt genauso befremdlich, wie sich das auf dem Papier anhört.
„Between A Rock And A Hard Place“ von Harry Payuta erscheint auf Tribal Stomp/Cargo.