Immerhin: Wie Pendikel klingt ansonsten keine Band in Deutschland! Zwar warten Carsten Sandkämper und Oliver Klemm unter Obhut von Guido Lucas auch dieses Mal gelegentlich mit wütenden Rock-Attacken auf, wie wir sie auch von anderen Bands kennen – dann aber gelingt ihnen auch mal eine zerbrechliche Ballade – die dann gleich wieder von avantgardistischem Tontaubenschießen, Prog-Gestolpere oder einem klassisch inspiriertem Piano konterkariert wird. Für die Protagonisten mag das alles logisch und schlüssig sein (und klingt deswegen auf diesem fünften Tonträger auch mühelos selbstverständlich) – für Außenstehende ist es aber schon beeindruckend und verblüffend, was die Herren da so anhäufen. Die Musik von Pendikel kommt dabei nicht wirklich schön, sondern eher kraftvoll polternd daher – aber eine gewisse Grazie kann man der Sache nicht absprechen. Und zuweilen hat das Ganze geradezu hypnotische Qualitäten – vielleicht auch, weil es so konsequent und unerbittlich inszeniert ist. Wenn man da überhaupt nach Vergleichen suchen möchte, muss man schon bis zu King Crimson schielen (und ja: Die haben Pendikel auch schon mal gecovert) und wird daneben kaum etwas finden, das in ähnlichen Bahnen verläuft. Wie gesagt: So klingt ansonsten niemand in Deutschland – und das ist gut so, denn Einheitsbrei gibt es schließlich schon genug.
„Pendikeland“ von Pendikel erscheint auf Tumbleweed Records/Alive.