Zuletzt hatte Meister Elliott seinen Shtick ja dermaßen verinnerlicht, dass sich sogar seine lange geplante Blues-Scheibe anhörte wie eine seiner Live-Shows. Auf dem neuen Album findet er aber dankenswerterweise wieder zu jener Form zurück, mit der er vor ca. zehn Jahren mit dem Album „Beauregard“ das für ihn neue Kapitel „Akustik-Rock“ aufschlug. Mal abgesehen davon, dass ihm hier auch einige der besten neuen Tracks seiner jüngeren Geschichte gelingen (natürlich im gewohnten Murphy-Ambiente mit vielen hochdramatischen Liebesdramen, z.T. im historischen Kontext), klingt die neue Scheibe sehr viel besser, als die letzten drei, vier Murphy-Alben. Nicht zuletzt deswegen, weil Keyboarder Kenny Margolis ausnahmsweise mal nicht als bloßes Ornament betrachtet wird, sondern mit seinen Orgel, Akkordeon und Piano-Sounds zumindest mehr ins Zentrum gerückt wurde. Dazu liefert Olivier Durand gewohnt solide Gitarrenarbeit und auch Murphys Sohn Gaspard (von dem er vor zehn Jahren noch Sandkasten-Geschichten zum besten gab) ist als Gitarrist wieder dabei. „Notes From The Underground“ ist eine Murphy-Scheibe, die in vielerlei Hinsicht an den „alten“ Murphy anknüpft – und dabei doch zuversichtlich in die Zukunft (nun ja: Zumindest die Gegenwart) blickt.
„Notes From The Underground“ von Elliott Murphy erscheint auf Blue Rose Records/Soulfood.